Meran erneut zur fahrradfreundlichen Stadt gekürt

Zeller

Die Vizebürgermeisterin und Mobilitätsreferentin Katharina Zeller.

Im Rahmen der siebten Auflage der von der FIAB (Federazione Italiana Ambiente e Bicicletta) ins Leben gerufenen Initiative zur Zertifizierungen der radfreundlichsten Gemeinden (ComuniCiclabili) Italiens wurden kürzlich die ersten gelben Flaggen für das Jahr 2024 verliehen. Dabei wurde die Stadt Meran erneut mit der bestmöglichen Bewertung, also mit fünf „Bike Smiles“, ausgezeichnet.

Das fünfte Jahr in Folge wurde die Stadt Meran von der FIAB (Federazione Italiana Ambiente e Bicicletta) für ihre Anstrengungen zur Förderung der Radmobilität prämiert. Vizebürgermeisterin und Mobilitätsreferentin Katharina Zeller zeigte sich erfreut über die bestätigte Auszeichnung.

"Die Fahrradmobilität ist für eine Stadt der kurzen Strecken wie Meran von grundlegender Bedeutung, vor allem in den wärmeren Monaten des Jahres. Dies gilt umso mehr angesichts des Klimawandels und der anhaltenden Energiekrise. Aus diesen Gründen wird der PUMS, der städtische Plan für nachhaltige Mobilität, auch einen Fahrradplan enthalten, d.h. ein Projekt zur Fahrradmobilität, ein Thema, an dem die Bürgerinnen und Bürger und die Akteure großes Interesse gezeigt haben. Wir müssen uns in Zukunft noch mehr um die Sicherheit und das Miteinander von Radfahrer*innen und anderen Verkehrsteilnehmer*innen kümmern", betonte Zeller bei der heutigen Pressekonferenz der Stadtregierung.

2023 abgeschlossene Projekte

"Die Radmobilität", so Zeller, "ist eine Baustelle, auf der kontinuierlich investiert wird, um das Netz auszubauen und die Sicherheit derjenigen zu erhöhen, die mit dem Fahrrad unterwegs sind. Im Jahr 2023 haben wir zum Beispiel den zweispurigen Radweg in der Totistraße errichtet sowie die Kreuzung zwischen der Toti- und der Texelstraße neu gestaltet und sicherer gemacht. Außerdem wurde – nach der ersten in der Texelstraße – eine weitere „Vorgezogene Haltelinie“ (Casa avanzata) in der Huberstraße errichtet. Dabei handelt es sich um einen den Radfahrer*innen reservierten Aufstellungsbereich, der sich vor der Haltelinie der übrigen Fahrzeuge befindet. Dadurch können die Radfahrer*innen beim Wechsel von rot auf grün vor den anderen Verkehrsteilnehmer*innen starten, wodurch deren Sicherheit erhöht wird. Die Sondereinheit Mobilität hat sich dafür ausgesprochen, diese Maßnahme in der Texelstraße an der Kreuzung zur Petrarcastraße umzusetzen, da hier eine besondere Gefahrensituation durch rechts-abbiegende Fahrzeuge vorherrscht.Eingeführt wurde diese Möglichkeit mit dem Gesetzesdekret Nr. 34 vom 19. Mai 2020, dem sogenannten "Decreto Rilancio". In der Straßenverkehrsordnung wurden dabei Neuerungen eingeführt, um die lokalen Verwaltungen zu ermutigen, Straßen und öffentliche Plätze zugunsten der Radmobilität besser zu nutzen. Beispiele für erfolgreiche Umsetzungen in Italien gibt es in Bozen (Grieser Platz), Brixen, Turin, Mailand, Parma, Padova, Vicenza, etc. Die Vorteile für Radfahrer*innen: Vorrang (und mehr Sicherheit) beim Linksabbiegen, mehr Sicherheit beim Rechtsabbiegen, da Radfahrer*innen z.B. nicht hinter Lkw zurückbleiben, die keine ausreichende Sicht nach rechts haben (der berüchtigte "tote Winkel"). Zudem vermeiden es Radfahrer*innen, Abgase direkt einzuatmen.

Zeller erinnerte auch an die laufenden Aktionen zur Förderung der Radmobilität (eBike2Work 3. Ausgabe 2023-2025), Gratis Bike Sharing an sechs Standorten, Bike Boxen zum sicheren Parken bei der Therme und Untermais) sowie an jene, die im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche 2023 sttatfanden (RadlNacht, Radführungen, Radschnitzeljagd, Versteigerung der verlassenen Räder).

Anstehende Vorhaben

"Zu den Projekten, die wir nun umsetzen wollen", so die Vizebürgermeisterin weiter, "gehört der neue Radweg in der Kaserne- und in der Cadornastraße, der mit EFRE-Mitteln (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) finanziert werden soll. Danach werden wir weitere 80 Fahrradständer (Bügelmodell) an verschiedenen Stellen der Stadt aufstellen und eine Machbarkeitsstudie für den Radweg Gampenstraße/Tennistraße/Totistraße in Auftrag geben".

Über 180 radfreundliche Gemeinden

Aufgrund von objektiven und messbaren Kriterien werden von der FIAB jedes Jahr der Grad der Befahrbarkeit der Städte und der Gemeindegebiete mit dem Fahrrad festgelegt sowie die Bemühungen der Gemeindeverwaltungen berücksichtigt, die entsprechende Maßnahmen umgesetzt haben, um ihre Stadt radfreundlich zu gestalten. Die für die Bewertung herangezogenen Parameter umfassen vier Bereiche: städtische Infrastrukturen, Radtourismus, Governance und Kommunikation & Bewerbung. In diese Aktion hat die FIAB heuer bereits 180 Gemeinden in ganz Italien miteinbezogen. 

Die Ausgabe 2024 von FIAB-ComuniCiclabili, die im kommenden Juli endet, wird von folgenden Institutionen unterstützt: Ministerium für Umwelt und Energiesicherheit, Ministerium für Infrastruktur und Verkehr, ECF-Europäischer Radfahrerverband, ANCI-Nationaler Verband der italienischen Gemeinden, INU-Nationales Institut für Stadtplanung, Verband der tugendhaften Gemeinden, ALI-Italienische Gemeinden, Città in Bici, Forschungszentrum für Verkehr und Logistik von la Sapienza, World Cycling Alliance und WWF.

Foto

14.02.2024

DEU