Kleine Stadtgeschichte
3000 v. Chr. Die Algunder Menhire entstehen und sind Zeugen der frühen Besiedlung des Meraner Raums. Das Gebiet war zu dieser Zeit in der Talsohle allerdings noch versumpft.
470 Der Hl. Valentin stirbt in Meran. Der Wanderbischof und Missionar schlug in Meran seinen ständigen Sitz auf. In dieser Zeit wurde der Meraner Raum christianisiert.
857 Erste urkundliche Erwähnung Merans unter dem Namen „Mairania“ in einem Tauschvertrag. Das Dokument liegt im Archiv der Stadt Chur, der für Meran bis ins 19. Jahrhundert zuständigen Diözese.
1236 Erste Märkte in Meran, die nach Bozner Notarsurkunden an Pfingsten und Martini abgehalten wurden. Die Märkte haben in Meran eine lange Tradition und sind eine der Säulen, auf denen die Stadt aufbauen wird.
1271 Meran erhält eine Münzprägestätte und offiziell das Recht, Münzen zu prägen. Auch vor 1271 wurden jedoch bereits Münzen geschlagen. Der Meinhardzwanziger, der „Kreuzer“, wird zum Wahrzeichen der Meraner Münzstätte.
1302 Baubeginn der Stadtpfarrkirche St. Nikolaus, die vor dieser Zeit nur eine Kapelle war. Der Pfarrer saß noch in der Gemeinde Tirol, Meran war nur eine Filialpfarre.
1317 Meran erhält von König Heinrich ein Stadtrecht. Durch den Sitz der Grafen in Tirol wird Meran auch die Landeshauptstadt von Tirol.
1339 Meran brennt bis auf die Grundmauern nieder. Um ein ähnliches Unglück von der Stadt abzuwenden, geloben die Bürger einen jährlichen Kreuzgang zu Ehren der hl. Agatha nach Lana. Diese Tradition wurde über Jahrhunderte aufrecht erhalten.
1345 Einführung eines Stadtrates. Ein Kollegium von dreizehn Bürgern leitet von nun an die Gemeindeangelegenheiten.
1419 Erster Ausbruch des Kummersees in Passeier. Der See war nach einem Erdrutsch entstanden, der das Wasser der Passer gestaut hatte. Ein Teil der Stadt wird fortgespült, mindestens 400 Menschen kommen ums Leben. Der See mit dem sprechenden Namen wird der Stadt bis ins 18. Jahrhundert Sorgen bereiten.
1420 Der Landesfürst Friedrich IV. („mit der leeren Tasche“) verlegt die Residenz nach Innsbruck. Für Meran beginnt ein Abstieg, der in Armut und Bedeutungslosigkeit führt.
1477 Siegmund der Münzreiche lässt die Münzprägestätte von Meran nach Hall in Tirol verlegen, wahrscheinlich wegen der Nähe zu den Silberbergwerken in Schwaz.
1525 Unter der Führung von Michael Gaismair kommt es in ganz Tirol zu Bauernunruhen. Eine Rotte von 2000 Bauern fällt in Meran ein und verwüstet das im Jahre 1309 gegründete Klarissenkloster.
1617 Der Kapuzinerorden gründet in Meran eine Niederlassung am Rennweg und führt die Passionsspiele ein.
1665 Pfarrer Zacharias Laichhartinger verlegt den Pfarrsitz von Tirol nach Meran.
1723 Gründung des Instituts der Englischen Fräulein im Ansitz „Hohensaal“ am Sandplatz. Das Kloster wurde mittlerweile aufgelassen, doch die Schule der Englischen Fräulein ist geblieben.
1725 Ein Gymnasium wird errichtet. Es wird von den Benediktinern von Marienberg betrieben.
1801 Das Rosengarten-Theater wird gegründet. Es ist das erste Theater Merans und befand sich im Schreyögg-Haus in der Laubengasse.
1810 Nach dem Tiroler Volksaufstand von 1809 wird Andreas Hofer in St. Martin in Passeier gefangen genommen. Hofer wird im Gebäude, das heute das Hotel „Graf von Meran“ beherbergt, kurz eingesperrt und verhört bevor, er nach Mantua gebracht und erschossen wird.
1816 Während der kurzen bayrischen Herrschaft wird Meran der Diözese Trient angegliedert. Erst 1964 wird das Gebiet dem neuen Bistum Bozen-Brixen einverleibt.
1836 Die Fürstin Schwarzenberg besucht die Stadt. Ihr Leibarzt Josef Huber schafft die medizinisch-wissenschaftliche Grundlage für den Kurort Meran, indem er ein kleines Büchlein über Klima und Kuren in Meran veröffentlicht.
1850 Der Tourismus beginnt sich zu organisieren: Eine Kurordnung erscheint.
1870 Die österreichische Kaiserin Elisabeth (Sissi) besucht erstmals Meran. Sie wird der Stadt mehrere Besuche abstatten und ist wohl bis heute einer der prominentesten Kurgäste.
1881 Die Eisenbahnstrecke Bozen-Meran wird eröffnet. Sie ist eine wichtige Voraussetzung für den Fremdenverkehr. 1906 wird die Strecke in den Vinschgau weitergeführt.
1885 Bau der evangelischen Christuskirche. In der Folgezeit werden weitere Gotteshäuser gebaut: die Anglikanische Kirche (1891), die Russisch-Orthodoxe Kirche (1897) und die Synagoge (1901).
1914 Eröffnung des neuen Kurhauses. Das erste Kurhaus befand sich noch im Schießstandgebäude am Theaterplatz. 1874 konnte dann ein eigenes Kurhaus an der Promenade errichtet werden (heute: Pavillon des Fleurs), das 1914 zum heutigen Bau erweitert wurde.
1920 Nach dem Ersten Weltkrieg wird Südtirol Italien zugesprochen. Es findet eine große Autonomiekundgebung am Praderplatz statt.
1921 Der Giro d'Italia macht in Meran Halt. Neben verschiedenen Radrennen werden in Meran auch Motorrad- und Autorennen organisiert.
1923 Die Gemeinden Obermais, Untermais und Gratsch werden der Stadt Meran eingemeindet. Auch die Gemeinde Hafling ist zwischen 1931 und 1957 Teil von Meran.
1935 Der erste Große Preis von Meran mit den dazugehörigen Pferdewetten findet statt. Erst 1934 wurde in Untermais einer der größten Pferderennplätze Europas eröffnet.
1940 Radonhaltiges Wasser am Vigiljoch veranlasst die Meraner ein Thermenkonsortium zu gründen. Die Thermenanlage SALVAR wird aber erst 1972 eröffnet werden.
1943 Die jüdische Kultusgemeinde von Meran wird nach dem Einmarsch der Deutschen Wehrmacht großteils in Konzentrationslager deportiert.
1968 Das Skigebiet Meran 2000 wird ins Leben gerufen.
1976 Die Altstadt wird verkehrsberuhigt: Bis zu diesem Zeitpunkt führte der gesamte Verkehr aus dem Passeier noch über das Passeirertor durch die Altstadt.
1981 Schach-WM in Meran: Anatoly Karpow kann seinen Weltmeistertitel erfolgreich gegen Viktor Kortschnoi verteidigen.
1983 Die Sektion Kanu des Sportclub Meran schafft es zum dritten Mal nach 1953 und 1971, die Kanu- Weltmeisterschaft in die Passerstadt zu holen.
1986 Die Meraner Musikwochen werden erstmals ausgetragen. Das Festival bringt die renommiertesten Orchester der Welt nach Meran.
1988 Der Verein ZeitTheater wird gegründet, der das Theater in der Altstadt betreibt. Seit 1993 bietet das Theater ein Ergänzungs- und Alternativprogramm zum Stadttheater.
1992 Das Wine Festival wird aus der Taufe gehoben. Das Festival wird mit den Jahren zu einer international renommierten Fachmesse für Weine und vieles mehr.
1997 Eröffnung der Schnellstraße Meran-Bozen (Mebo), heute neben der Autobahn die meistbefahrene Straße in Südtirol.
2001 Eröffnung der Gärten von Schloss Trauttmansdorff. Zwei Jahre später wird das Touriseum im Schloss eingeweiht.
2005 Eröffnung der neuen Therme. Das Radonwasser wird heute nur noch für spezielle Therapien verwendet, doch die neue Thermenanlage erfreut sich regen Zuspruchs bei Gästen und Einheimischen.
2010 Am 14. Mai wird der erste Spatenstich für die Meraner Nordwestumfahrung gesetzt. Am 23. Dezember geht die neue Bergbahn Meran 2000 in Betrieb.
2013 Vom 7. bis 9. Juni findet in Meran und in Marling der Paracycling Road World Cup statt. Mi dabei ist auch der ehemalige Formel-1-Pilot Alex Zanardi. In der oberen Freiheitsstraße wird eine Fußgängerzone eingerichtet. Die entsprechende Anordnung tritt am 13. November in Kraft.
2017 Im Beisein zahlreicher Ehrengäste findet am 24. März im Stadttheater der offizielle Festakt des 700-Jahre-Jubiläums der Stadt Meran statt.
2019 Das Chemiewerk Solland Silicon in Sinich wird endgültig geschlossen.