Fünf Tage lang - vom 24. bis 28. August - sind 40 Frauen aus aller Welt zu Gast im Meraner Frauenmuseum Museia. In zehn Workshops, einer Stadtführung, einer öffentlichen Konferenz und der Generalversammlung der IAWM arbeiten Historikerinnen, Kuratorinnen, Verwalterinnen, Künstlerinnen, Lehrerinnen und Forscherinnen daran, dass Frauenrechte in aller Welt gestärkt werden und Frauen eine deutlich verbesserte Sichtbarkeit erhalten.
Es ist bereits das zweite Mal, dass Frauen aus Europa, Asien und Afrika, aus Nord-, Latein- und Südamerika zur Generalversammlung des IAWM nach Meran reisen. Der Gründung des IAWM in Sydney 2012 war ein wichtiger Schritt vorangegangen: 2008 beschlossen 25 Teilnehmerinnen aus fünf Kontinenten während des internationalen Frauenmuseums-Kongresses und unter der Schirmherrschaft der iranischen Friedens-Nobelpreisträgerin Shirin Ebadi in Meran, dieses gemeinsame Netzwerk zu gründen. Acht Jahre zuvor wurde die erste Partnerschaftsvereinbarung mit dem Frauenmuseum Henriette Bathily in Senegal beschlossen.
Der Connection Workshop mit dem Titel “Kartographien von Unterbrechung und Einfluss: Feministische Bildungsstrategien in Museen als Antwort auf geschlechtsspezifische Gewalt“ behandelt die Thematik umfassend. So werden unter anderem Kolonialismus und Krieg beleuchtet, von Frauen, deren Herkunft sie davon nicht unverschont ließ; wie z.B. jene, die aus Irland oder der Türkei, aus Kanada, Mexiko oder Chile, aus Albanien, Serbien, Vietnam oder der Ukraine stammen. Wichtigster Aspekt des Kongresses ist jedoch sein lösungsorientierter Ansatz, sei es über das Schaffen von schwierigem Wissen in Museumsräumen, über kuratorische oder pädagogische Praxis und das Nutzen digitaler Technologien, über globale Forschungsarbeiten, institutionelle oder poetische Strategien, kreatives Schreiben oder über erfolgreiches Netzwerken.
Der offizielle Empfang am Dienstag, 26. August, findet im Saal der Südtiroler Volksbank am Kornplatz um 18 Uhr statt und wird von der Kurverwaltung Meran organisiert und finanziert. Auch die Präsidentin der Kurverwaltung Ingrid Hofer und Bürgermeisterin Katharina Zeller sowie weitere Gemeindereferentinnen werden die dann neu eingetroffenen Mitglieder des IAWM begrüßen. Die öffentliche Konferenz am Mittwoch, 27. August, stellt ab 19 Uhr im Frauenmuseum die Forschung zu den Langzeitwirkungen sexualisierter Gewalt gegen Frauen in Südtirol in den Fokus. Am Donnerstag, 28. August wird der Vorstand, zu dem auch Sissi Prader, ehemalige Direktorin des Frauenmuseums sowie die Direktorin des Frauenmuseums Hittisau, die aus Südtirol stammende Stefanie Pitscheider, gehören, neu gewählt. Eine englischsprachige Stadtführung, die das Augenmerk auf die Frauen Merans richtet, findet am Sonntagnachmittag, 24. August, statt. In Zukunft plant das Frauenmuseum Museia regelmäßig stattfindende Stadtführungen in deutscher und italienischer Sprache mit diesem Fokus für die Öffentlichkeit.
Tagungsprogramm (in englischer Sprache)